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Lebenshöfe mit queeren Betreiber*innen

Lebenshöfe gibt es überall auf dieser Welt, dennoch führen sie allzu oft ein Schattendasein.

Denn eigentlich ist ihre Existenz ein einer Welt, in der sogenannte „Nutztiere“ erst ausbeutet und dann getötet werden, gar nicht vorgesehen. Lebenshöfe stellen sich gegen das System der Tierausbeutung, indem sie Tieren ein Zuhause bieten, in dem ihr Wert nicht über ihren Nutzen für menschliche Tiere definiert ist. Meist stammen diese Tiere aus grausamen Lebenssituationen, darunter viele Kühe, Schweine, Ziegen, Schafe und Hühner. Viele dieser Tiere haben mit gesundheitlichen Problemen zu kämpfen und werden auf den Lebenshöfen von den menschlichen Betreiber*innen dieser Höfe gesund gepflegt. Dort erfahren sie auch oft das erste Mal Zuneigung und Liebe von Menschen.


Lebenshöfe bieten einen Hoffnungsschimmer und eine gelebte Utopie in einer Welt, in der es als normal gilt, andere Tiere für den menschlichen Nutzen und Profit auszubeuten. An dieser Stelle möchten wir euch einige Lebenshöfe vorstellen, die von queeren Menschen betrieben werden.


In der aktuellen Krise ist es besonders wichtig, diese und andere Lebenshöfe zu unterstützen, da sie größtenteils von Spenden finanziert werden, welche nun wegbrechen. Die Betreiber*innen freuen sicher sehr über Patenschaften für die Tiere oder andere Arten der Zuwendung. Wenn ihr weitere Lebenshöfe kennt, dann sendet uns gerne eine Nachricht, und wir fügen diese der Aufzählung hinzu.



Lancaster Farm Sanctuary (USA)


Gegründet wurde dieser Lebenshof im Jahr 2017 von Sarah Salluzzo und ihrer Partnerin Jonina Turzi. Seitdem ist das Lancaster Farm Sanctuary das Zuhause von geretteten Kühen, Schweinen, Hühnern, Ziegen, Schafen und Truthähnen.

Ihr handeln gegenüber den Tieren stellen sie unter den buddhistischen Traditionen von:

  • Ahimsa (Gewaltlosigkeit)

  • Satya (Wahrheit)

  • Asteya (Begierdelosigkeit)

Fotocredit: Facebook Lancaster Farm Sanctuary


Gnadenhof Melief e.V. (Deutschland)

Gnadenhof Melief wurde schon 2003 von Marc Winters und Lothar Vermeulen gegründet. Heute bietet er in Sögel (Emsland) über 1.250 Tieren einen Zufluchtsort.

Melief war der Name einer Ziege, die trotz ihrer schlimmen Verwahrlosung wieder gesund wurde, und auf dem Lebenshof noch glückliche Jahre verbringen konnte. Neben Kühen, Hunden und Katzen kümmert sich die Stiftung auch um Meerschweinchen, Schwäne, Ponys, Esel und verschieden Vogelarten.


Fotocredit: Facebook Melief Animal Sanctuary


VINE Sanctuary (USA)


pattrice und Miriam Jones gründeten ihren ersten Lebenshof im Jahr 2000, damals noch unter dem Namen Eastern Shore Chicken Sanctuary. Im Jahr 2009 siedelte der Hof nach Vermont um und trägt seitem den Namen VINE Sanctury. VINE steht für "Veganism Is the Next Evolution".


pattrice jones ist nicht nur Mitgründerin dieser Lebenshöfe, sondern auch seit den 1970ern eine wichtige Aktivistin, Ökofeministin und Autorin mehrere Bücher, die sich insbesondere mit dem Thema der Intersektionalität auseinandersetzen. Auf dem Blog des VINE Sanctuary schreibt pattrice überdies regelmäßig über Themen rund um Speziesismus und andere Formen der Unterdrückung.


Fotocredit: Facebook Vine Sanctuary, Pax Ahimsa Gethen (Wikipedia)



Happily Ever Esther Farm Sanctuary (Kanada)


Dieser Lebenshof dürfte zu den bekanntesten seiner Art in der queer-veganen Szene zählen. Happily Ever Esther Farm Sanctuary ist die Heimat der wahrscheinlich zweitberühmtesten Schweinedame nach Miss Piggy: Esther the Wonderpig.


2013 überraschte Steve Jenkins seinen Ehemann Derek Walter mit einem Minischwein; Esther war aber in Wirklichkeit ein Hausschwein und wog bald 330 kg. Somit war ein artgerechtes Leben für Esther in der Stadt in Toronto nicht möglich, und so gründeten Steve und Derek nach einem sehr erfolgreichen Spendenaufruf einen Lebenshof auf dem Land. Seit 2014 lebt Steve, Derek, und Esther nun auf dem Lebenshof, welchen sie mit vielen Geschwister verschiedenster Spezienzugehörigkeiten teilen.

Fotocredit: Facebook Esther the Wonderpig & Happy Ever Esther Sanctuary




Foreverland Farm (USA)


Gegründet wurde dieser Lebenshof von Brittney Kane, die schon zuvor ihr Leben lang Tiere rettete. Zusammen mit ihrer Frau hat sie nun eine kleine Farm in Ohio (USA) gekauft und versorgt dort nun Tiere die vernachlässigt, ausgebeutet oder als "Nutztiere" getötet werden sollten. Darunter befinden sich Esel, Hühner, Schweine, Schafe und Ziegen.


Fotocredit: Facebook Foreverland Farm




Happy Compromise Farm (USA)


Happy Compromise Farm wurde 2019 von Eryn Leavens und Oliver Gawlik gegründet und ist in Oregon (USA) das Zuhause von mehr als 60 geretteten Hühnern und anderen Tieren. Auf dem Lebenshof bauen die beiden auch Blumen und Gemüse an, bieten Übernachtungen für Gäste an und verkaufen eine Anzahl von nachhaltigen Produkten für das Zuhause. Oliver ist Trans.


Fotocredit: Facebook Happy Compromise Farm




VIVA Global Rescue (USA)


VIVA Global Rescue ist ein Lebenshof, der sich besondern um die Rettung von Pferden zu Herzen genommen hat. Im Süden von Kalifornien wird den Tieren psychische und physische Rehabilitation angeboten.

Gegründet wurde der Lebenshof von den lesbischen Frauen Maya und Kalli. Die Zwei sind kümmern sich auch um die Versorgung von Katzen und bieten eine 24 Stunden Hotline für Tiere in Not an. Bisher konnten sie in ihrer Region schon über 1.000 Tieren helfen.


Fotocredit: Facebook VIVA Global Rescue




The Black Sheep Animal Sanctuary (Neuseeland)


Dieser Lebenshof wurde vor 10 Jahren in Neuseeland von der bisexuellen Kate gegründet und wir dabei seit 4 Jahren von Coces unterstützt. Die beiden kümmern sich aktuell um rund 250 Tiere, darunter sind vor allem Schafe und Ziegen, aber auch Hühner, Schweine und andere Tiere haben dort ein neues Zuhause gefunden.

The Black Sheep Animal Sanctuary ist ein intersektionales-feministisches Projekt, welches sich durch Spenden und Verkauf nachhaltiger Produkte und Merchandising-Artikel finanziert. Für die freiwilligen Helfer*innen gibt es vor Ort Tiny Houses zum Wohnen.


Fotocredit: Facebook The Black Sheep Sanctuary




The Old Goats Home Sanctuary (USA)


Schon vor 12 Jahren gründete Rebecca Gibbons den Lebenshof "The Old Goats Home", der sich vor allem auf die Rettung und Pflege von alten und kranken Ziegen spezialisiert hat.

Inzwischen leben dort aber auch Truthähne, Hühner und Pferde. Aktuell werden auf dem Lebenshof mehr als 300 Tiere mit Essen, Spielen und ärztlicher Hilfe versorgt.


Fotocredit: Facebook The Old Goats Home & Rescue



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